Roman Gastager und die "Eiserne Dritte"

Als Fernaufklärer im Einsatz über England und dem Atlantik

Über die deutschen Aufklärungsflieger des II. Weltkrieges ist nur wenig bekannt. Im Schatten der erfolgreichen Jagdflieger standen sie damals nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit.

Einer von ihnen war Roman Gastager, Bordschütze in der 3. Staffel der Aufklärungsgruppe 123. Gleich sein erster Feindflug brachte ihn 1940 auf die Kanalinsel Guernsey, er betrat als erster deutscher Soldat englischen Boden. Es folgten schwere Jahre im Einsatz über England und dem Atlantik. Die letzten Einsätze im Jahre 1944 galten der alliierten Invasionsflotte.

Roman Gastager ist Träger der Frontflugspange für Aufklärer in Gold mit Anhänger, ausgezeichnet mit dem Deutschen Kreuz in Gold und eingereicht zum Ritterkreuz. Er ist jedoch auch der einzige Überlebende des Fliegenden Personals seiner Staffel aus den ersten Kriegsjahren.

So soll dieses Buch auch an eine Einheit der deutschen Luftwaffe erinnern, die bei Kriegsende eine Verlustquote von 1.200 Prozent verbuchen mußte.

ISBN 978-3-00-015539-0
 
5. überarbeitete Auflage
 
210 Seiten, über 130 bisher unveröffentlichte Fotos, Hardcover, gebunden.
 
19,90 Euro zzgl. Verpackung und Versand.

 

 

Auszüge aus dem Inhalt

Das Buch gibt Einblick in die Geschichte der 3. Staffel der Aufklärungsgruppe 123 vom Tag ihrer Aufstellung im Jahr 1938, über die ersten Feindflüge in Polen und Frankreich zum langjährigen Kampf über England und dem Atlantik:

"... Buc hatte uns mitunter schon Fliegeralarm gebracht. In unserem jetzigen Standort müssen wir täglich ein Feuerwerk und ein Konzert aus allen Rohren der Flak über uns ergehen lassen. So ernst es mitunter war, so grausig schön wirkte besonders nachts der Anblick der zahlreichen Leuchtspuren, die rote und weiße Striche in das nächtliche Dunkel reißen. An einem fast wolkenlosen Sonntagnachmittag fliegt ein gutgestaffelter englischer Verband über unseren Flugplatz Richtung Brest. Die Flak speit aus allen Rohren gegen den Himmel. Ein Flugzeug erhält einen Volltreffer, deutlich erkennen wir die auseinanderfliegenden Fetzen. Da - ein Tommy trudelt immer schneller mit langer Rauchfahne dem Boden zu. Weiter wird der Verband zersprengt und beharkt, bis er in großer Höhe über die Ballonsperre ausfliegt, die wie ein Ring Hafenbecken und Stadt Brest schützen.

Wundervolle Abwechslung bot uns nach den Dienststunden das Baden an dem schönen Strand von Morgat. Welchen Spaß machte es selbst den gesetzteren Kameraden, gegen die Wellen anzustemmen oder sich von ihnen tragen zu lassen. Doch alles ist unvollständig, und wir Soldaten haben zunächst die Pflicht zu erfüllen. Hatten wir unsere kleine private Sorge in Jersey mit dem raren Bier, so gab es dies hier genug, um sich vollaufen zu lassen. Dafür war die Verbindung nach der nächsten Stadt, Brest, sehr umständlich. ..."

Der Leser erhält Einblick in das Leben einer Fliegerstaffel, die das Leben im besetzten Frankreich genießen durfte, gleichzeitig jedoch Tag für Tag einen schweren Kampf zu führen und Verluste zu erleiden hatte.

Der Strand bot für die dienstfreie Zeit so manche Abwechslung.

 

 

Der 2000. Feindflug der Staffel.

Hauptbestandteil des Buches bilden jedoch die Erinnerungen von Roman Gastager, dem einzigen Überlebenden des Fliegenden Personals der Staffel aus dem Jahre 1940, angefangen vom Reichsarbeitsdienst 1938 bis zu den Ereignissen der letzten Kriegstage:

"... Bei meinem nächsten Flug war mein Schutzengel wieder mit dabei. Immer wenn man ihn braucht. Am 27. Juni 1942 um 10.54 Uhr starteten wir mit unserer Ju 88 4U-PL zum nächsten Feindflug. Wie immer erst Besuch beim Leuchtturmwärter, Begrüßung, weiter der irischen Küste entlang und rüber nach England über den Bristol-Kanal. Dieses Mal ging es aber los, zwei Jäger hatten uns schon erwartet. Für uns bedeutete dies „Alarm, Jäger!“ Gerd gab Vollgas und ging runter aufs Wasser. Aber sie waren schon da und ich ballerte was ging auf sie los. Damit hatten sie nicht gerechnet und gingen auf Distanz. Sobald sie zu nahe kamen, feuerte ich gezielt auf sie. Nun hielten sie zwar Abstand, aber erst als nach einer halben Stunde Wolken kamen, konnten wir verschwinden. Landung in Lannion um 15.48 Uhr, glücklich wieder davongekommen zu sein. Die neue Besatzung hatte den zweiten Feindflug und gleich den ersten richtigen Luftkampf erlebt. ..."

 

Roman Gastager als Oberfeldwebel Ende 1944.

 

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